Unternehmensentwicklung

Von straff durchorganisierter Hierarchie zu anpassungsfähigem Netzwerk

Mit dem Beginn der Industrialisierung in England in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kamen erste hierarchische Strukturen zur Organisation von Arbeit auf. Frederick Winslow Taylor (1856–1915) begründete in den USA eine Form von Management, welche auf der Analyse von Arbeitsabläufen und nachfolgender Optimierung basiert. Durch die Trennung von planender und ausführender Arbeit erlaubte diese Methode durch immer mehr Spezialisierung und Arbeitsteilung Güter massenhaft und günstig zu produzieren.

Vorteil durch Zentralisierung der Wissensarbeit

Ein Unternehmen, welches hierarchisch und wie eine Pyramide aufgestellt ist, erhält bedeutende Vorteile durch das Bündeln der Wissensarbeit im Management. Einmal definierte Abläufe lassen sich auf jede Filiale, auf jede Niederlassung, auf jede Landesgesellschaft problemlos anwenden. Das industrielle Produkt und die Abläufe sind gleich. Somit kann man von oben nach unten Abläufe vorgeben und erhält von unten nach oben Informationen, die gleichzeitig auf das Wesentliche verdichtet werden.

Management aus dem Industriezeitalter mit Trennung von Denken und Ausführen

Von oben nach unten und damit von innen nach außen

Die hierarchische Organisation funktionierte bisher sehr gut und hat mitgeholfen den heutigen Wohlstand der Industriestaaten zu begründen. Industrielle Produkte werden in der Regel zentral ersonnen, entworfen, produziert und dann an die Kunden verteilt. Der Einfluß der Kunden ist durch das Vorgehen von innen nach außen auf wohldefinierte Kanäle und Kommunikationsformen begrenzt. Und natürlich dauert es auch etwas bis neue Erkenntnisse über Kundenanforderungen von außen über die Hierarchie bis zu den Entscheidern gelangen.

In der Vergangenheit konnte man relativ einfach erfolgreich sein wenn man an der Nachfrage orientiert produzierte und die Kosten stetig durch Optimierung von Verfahren und Einkauf senkte. Ausreichend gute und günstige Produkten finden Abnehmer. Ab einer gewissen Größe war es für Mitbewerber schwer dem dominierenden Unternehmen wesentliche Marktanteile abzunehmen. Zu groß war der notwendige Kapitalbedarf und zu schwierig der Zugang zum Markt.

Anpassungsfähig und reaktionsschnell ohne zentrale Entscheidungen

Kunden werden anspruchsvoller. Der Mitbewerb schläft nicht und findet neue kreative Wege für den eigenen Markteintritt. Gesellschaftliche und politische Veränderungen haben Einfluß auf die marktwirtschaflichen Rahmenbedingungen. Ein straff durchorganisiertes Unternehmen mit hierarchischer Struktur und zentraler Entscheidungsfindung wird zum unbeweglichen Koloß, der am Ende an seiner eigenen Größe zerbricht. Was bisher ein Vorteil wird, wird zum Problem.

Schaut man sich moderne post-industrielle Unternehmen genauer an, so wird man feststellen, daß diese schon lange nicht mehr streng hierarchisch organisiert sind. Engagierte Mitarbeiter beginnen ganz von allein durch informelle Zusammenarbeit neue Parallelstrukturen zu schaffen. Auch wenn das Unternehmen offiziell zentral gelenkt ist und wesentliche Entscheidungen, wie etwa große Investitionen, in der zentralen Geschäftsleitung getroffen werden, so sieht das wahre Organigramm eher wie das folgende Diagramm aus:

Organisches Management durch Netzwerke aus Teams und Führern

Wo sich vormals eine zentrale Leitung an der Spitze befand steht nun ein Netzwerk aus Menschen, die in Zusammenarbeit untereinander und mit den Teams und Individuen in der Peripherie Rahmenbedingungen schaffen, Mittel zur Verfügung stellen und koordinieren. Diejenigen, die sich in unmittelbarer Nähe zum Markt und den Kunden befinden organisieren sich in Teams, die direkt oder mittelbar mit allen Marktteilnehmern interagieren. Entscheidungen werden direkt in der Peripherie sofort oder in Zusammenarbeit mit anderen Teams getroffen. Es findet keine langwierige Weiterleitung an eine zentrale Instanz statt.

Bricht da nicht Chaos aus?

Nein. Die Selbstorganization findet ja ohnehin bereits statt. Menschen finden ganz von allein Mittel und Wege die Grundbedürfnisse Erwerb, soziale Bindung und Lernen zu befriedigen. Die Aufgabe modernen Managements ist es diese natürliche Tendenz durch das Setzen von Rahmenbedingungen in die gewünschten Bahnen zu lenken. Das ist Aufgabe der modernen Geschäftsleitung als Netzwerk im Zentrum.

Wir können Ihnen helfen die natürliche Tendenz zur Selbstorganisation zum Vorteil des Unternehmens zu nutzen und zu fördern. Damit schaffen Sie positive Rahmenbedingungen, die es Ihren Mitarbeitern ermöglichen ihr volles Potenzial zu erreichen und dadurch Ihre Marktposition durch hochzufriedene Kunden zu festigen.

Fit für die Zukunft

Arbeitsgruppen aus Spezialisten bringen un­ter­durch­schnitt­liche Leistung, weil die darin ver­sam­mel­ten Spezialisten nicht wirklich zielgerichtet zu­sammenarbeiten können. Die Grundlage für Erfolg ist immer technisches Können. Die Grundlage für dauerhaften Erfolg ist organisatorisches Können.

Gern unterstütze ich Sie bei der Entwicklung organisatorischer und technischer Fähigkeiten. Beispiele für dazu hilfreiche Maßnahmen sind:

Lernendes Team
Die Fähigkeit schnell zu lernen erlaubt Unter­nehmen jeder Art sich auf schnelle Ver­än­derungen im Markt gut anzupassen und dadurch fortwährend die Erwartungen von Kunden und Mitarbeitern zu erfüllen. Be­geis­ter­te Kunden beweisen den Erfolg!
Lean Startup
Beobachtung, Schluß­fol­ge­rung und Anpassung sind Schlüsseltechnologien. Lernen Sie durch kontrollierte Experimente, sorgsames Messen und Schlußfolgern Erkenntnisse für die weitere Unternehmensentwicklung zu gewinnen.
Agile Vorgehensweisen
Das Ziel agiler Vorgehensweisen war nie­mals das Ziel mehr Software schneller zu entwickeln (Effizienzsteigerung). Statt­des­sen geht es darum zielgerichteter die Ar­beit im Unternehmen zu organisieren - ganz egal, ob es dabei um Software­ent­wick­lung oder andere Tätigkeiten geht.
Defekte durch ATDD vermeiden
Auftraggeber und Entwick­lungsteam de­fi­nie­ren gemeinsam in Form einer aus­führ­baren Spezifikation was die zu entwickelnde Soft­ware tun soll.
Activity-Centered Design
Produkte mit gutem Design sind aus einem tiefen und umfassenden Ver­ständ­nis der Tätigkeiten des Anwenders her­vor­ge­gan­gen. Das macht sie fit für einen an­spruchs­vol­len Markt und besser als der Mitbewerb. In einigen Fällen kann dieser Unterschied zu gewöhnlichen Produkten einen ganzen In­du­strie­zweig auf den Kopf stellen.