Retrospektive

Mit einer Retrospektive - einer Rückschau - kann man relativ leicht herausfinden was gut und was schlecht läuft. Man kann feststellen was förderlich und was hinderlich ist.

Retrospektiven können für jede beliebige Organisationsgröße oder -form durchgeführt werden. Die Kernidee ist, daß die direkt Beteiligten sich äußern und deren Einsichten, nicht die von Mittelsmännern, an's Tageslicht kommen.

Für die Durchführung von Retrospektiven gibt es viele unterschiedliche Techniken, die je nach Situation angewendet werden können. Für ein Software-Team mag es sinnvoll sein nach jeder Iteration eine Retrospektive zu machen und in dieser festzustellen welche drei Dinge besonders gut gelaufen sind (mehr davon machen) und welche drei Dinge gar nicht gut waren (weniger davon machen). Dann melden sich Teammitglieder, um sich darum zu kümmern, daß diese Punkte beim nächsten Mal besser werden.

Die gerade genannte Version der Retrospektive ist jedoch sehr spezifisch. Als Beispiel sei hier eine andere Form genannt, die sich auch für ganze Abteilungen oder das gesamte Unternehmen eignet.

Segelboot als Metapher

Nehmen wir ein Segelboot als Metapher für das Unternehmen, für die Abteilung oder für das Team. Da gibt es den Wind, der es vorwärts treibt. Und es gibt Widerstände, ein Anker, die Wellen, welche es am Vorwärtskommen hindern. Genau wie auf ein Segelboot wirken auch auf ein Team oder eine Abteilung diverse Kräfte ein. Manche dieser Kräfte haben positiven, förderlichen Einfluß. Andere wiederum bremsen und sind hinderlich.

Segelboot als Metapher für das Unternehmen, das Team, das Projekt, etc.

Im Rahmen der Retrospektive können wir nun förderliche und hinderliche Kräfte auf Haftnotizen schreiben und diese rund um das auf ein whiteboard gezeichnete Segelboot anordnen. Dabei fassen wir die Beiträge der Teilnehmer in Gruppen zusammen. Am Ende sehen wir dann sehr schnell welches die wesentlichen Kräfte auf beiden Seiten des Bootes sind.

Mancher mag sich nicht äußern

Nicht immer sind alle Beteiligten einer Retrospektive bereit sich frei vor allen anderen zu äußern. Es mag sein, daß sie ungern negative Dinge benennen wollen. Es mag sein, daß der Chef anwesend ist und die Leute etwas ängstlich sind. Es gibt tausend Gründe und warum sollte das den Nutzen einer Retrospektive schmälern. Da könnte man ja etwas dagegen tun.

Statt die förderlichen und hinderlichen Dinge offen aufzurufen, kann man den Teilnehmern einige Haftnotizen in zwei verschiedenen Farben und einen Briefumschlag austeilen. Die blauen Haftnotizen sind für die förderlichen Dinge und die roten für die hinderlichen gedacht.

Alle haben dann ein paar Minuten Zeit sich Gedanken zu machen und wenn jeder aufgeschrieben hat was er beitragen möchte, steckt er seine Haftnotizen in den Umschlag. Alle Umschläge werden dann vom Moderator der Retrospektive eingesammelt und dieser klebt sie dann gruppiert an die richtige Seite des Segelboots auf dem whiteboard.

Auf diese Weise entsteht eine gewisse Anonymität für die Teilnehmer und dadurch trauen sich sie sich vielleicht mehr Dinge anzusprechen, die sonst eher ungern geäußert werden.


Fit für die Zukunft

Arbeitsgruppen aus Spezialisten bringen un­ter­durch­schnitt­liche Leistung, weil die darin ver­sam­mel­ten Spezialisten nicht wirklich zielgerichtet zu­sammenarbeiten können. Die Grundlage für Erfolg ist immer technisches Können. Die Grundlage für dauerhaften Erfolg ist organisatorisches Können.

Gern unterstütze ich Sie bei der Entwicklung organisatorischer und technischer Fähigkeiten. Beispiele für dazu hilfreiche Maßnahmen sind:

Lernendes Team
Die Fähigkeit schnell zu lernen erlaubt Unter­nehmen jeder Art sich auf schnelle Ver­än­derungen im Markt gut anzupassen und dadurch fortwährend die Erwartungen von Kunden und Mitarbeitern zu erfüllen. Be­geis­ter­te Kunden beweisen den Erfolg!
Lean Startup
Beobachtung, Schluß­fol­ge­rung und Anpassung sind Schlüsseltechnologien. Lernen Sie durch kontrollierte Experimente, sorgsames Messen und Schlußfolgern Erkenntnisse für die weitere Unternehmensentwicklung zu gewinnen.
Agile Vorgehensweisen
Das Ziel agiler Vorgehensweisen war nie­mals das Ziel mehr Software schneller zu entwickeln (Effizienzsteigerung). Statt­des­sen geht es darum zielgerichteter die Ar­beit im Unternehmen zu organisieren - ganz egal, ob es dabei um Software­ent­wick­lung oder andere Tätigkeiten geht.
Defekte durch ATDD vermeiden
Auftraggeber und Entwick­lungsteam de­fi­nie­ren gemeinsam in Form einer aus­führ­baren Spezifikation was die zu entwickelnde Soft­ware tun soll.
Activity-Centered Design
Produkte mit gutem Design sind aus einem tiefen und umfassenden Ver­ständ­nis der Tätigkeiten des Anwenders her­vor­ge­gan­gen. Das macht sie fit für einen an­spruchs­vol­len Markt und besser als der Mitbewerb. In einigen Fällen kann dieser Unterschied zu gewöhnlichen Produkten einen ganzen In­du­strie­zweig auf den Kopf stellen.